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Schock! Magendrehung bei Lanzelot

Ein Schockmoment für jeden Hundebesitzer! So geschehen beim EPI LOUBARD DU BOIS DU DEFFOY („Lanzelot“ … kurz „Lanzo“ gerufen).

Es war Mitte Juli und ein Spaziergang durch die Donauauen mit Rauhaardackelfreundin „Lotti“ stand auf dem Programm. Nach der Rückkehr und dem Ablegen der Hunde war bald darauf abendliche Fütterung angesagt. Lanzo fraß ein paar Bissen und lief plötzlich ein paar Schritte zur Seite auf die Wiese, blieb stehen und ich glaub- te, nach seiner Haltung zu urteilen, dass er das Fressen wieder hochwürgen würde. Doch er fing auf einmal zu keuchen an, speichelte stark und ging unruhig hin und her. Dabei krümmte er den Rücken und ich hatte das Gefühl er will was rauswürgen, aber es funktioniert nicht. Noch dazu fing sich sein Bauch an aufzublähen. In die- sem Moment des Schocks stand sofort der Be- griff Magendrehung im Raum. Ich kannte dieses Problem vom Hörensagen, doch näher infor- miert über diese Problematik bei Hunden hatte ich mich noch nicht. Doch eines wusste ich – mit dem Hund so schnell wie möglich in ärztliche Behandlung.

Sofortiger Anruf bei der nächsten Tierklinik in Hain- burg. Diese Klinik ist ca. 15 km entfernt und rund um die Uhr erreichbar, auch am Wochenende – und es war Samstag! Innerhalb einer Stunde lag Lanzo am OP-Tisch. Drei Stunden wurde er operiert. Es stellte sich heraus, dass die Milz bereits vergrößert war, aber die Behandlung erfolgte rechtzeitig. Der zuständige Arzt gab nach der OP (es war bereits Mitternacht) telefonisch Bescheid, dass die OP gut verlaufen ist und es dem Hund den Umständen entsprechend gut geht. Nach zwei Tagen konnte ich Lanzo abholen. Sei- ne Bauchdecke hatte einen ca. 15 cm langen Schnitt. Laut Arzt wurde ihm der Magen an der Bauchwand festgenäht, sodass es keine Ma- gendrehung mehr geben dürfte. Eine Woche lang bekam er jeden Tag eine Antibiotikaspritze, die Naht wurde begutachtet und nach 10 Tagen die Fäden entfernt.

Wenn es nach dem Hund ginge, wäre nach Ab- klingen der Narkose alles wieder in Ordnung. Fressen, Laufen, Springen! Jetzt kam nicht nur ich als Hundeführerin ins Spiel, sondern die ganze menschliche Familie: sechs Wochen lang kleine Futtereinheiten mehrmals am Tag geben (zu- mindest die ersten drei Wochen), immer an die Leine um das Laufen einzudämmen, in das Auto reinheben und Hundecouch blockieren um Springen zu vermeiden. Und zu guter Letzt den natürlichen Drang des Hundes, das Schlecken an der Wunde, zu verhindern. Hierzu trug er ein Hunde-Shirt, das die lange Narbe eigentlich verdeckt. Wie Lanzo es trotzdem öfters schaffte sich Zugang nur zu ein bisschen Wunde zu ermöglichen war manchmal mehr als rätselhaft.

Schlussendlich ist aber alles gut verheilt, das Fell nachgewachsen und Lanzo ein gesunder, vitaler und springlebendiger Hund in den besten Jahren (7 Jahre).

– von Regina Buresch